Der Mittelspecht (Dendrocopos medius) gehört zu den Buntspechten und erreicht eine Flügelspannweite von 34 cm. Von seinem weit verbreiteten Verwandten, dem großen Buntspecht unterscheidet er sich im augenscheinlichsten Merkmal, dem roten Schopf. Dieser ist allerdings bei den Jungtieren des großen Buntspechtes auch ausgeprägt.
Der Mittelspecht ernährt sich vor allem von rindenbewohnenden Insekten, wobei aber auch verschiedene Ameisenarten und Blattläuse eine Rolle spielen. Selten frisst er auch Koniferensamen, Nüsse oder Kirschen. Der sehr partnerschaftsbezogen lebende Vogel überdauert die Winterzeit im Brutgebiet, oder weicht in nahegelegene, zu dieser Jahreszeit günstigere Futtergebiete aus. Die Paarbindung wird oftmals bis zur nächsten Brutsaison aufrechterhalten. In einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium der Brut, wird diese in zwei Gruppen geteilt und von den Eltern getrennt weiter betreut.
Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Nordfrankreich, über Deutschland und den osteuropäischen Raum, wobei auch die Küstenregionen der Türkei mitinbegriffen sind. Der Mittelspecht benötigt sowohl für die Nahrungssuche, als auch für den Bau seiner Bruthöhlen reife Laubwälder mit viel Totholz. Er ist ein typischer Vertreter von Hartholzauen und Eichen-Hainbuchenwäldern, auch die traditionelle Waldbewirtschaftungsform der Mittelwälder kommt den Habitatsansprüchen des Vogels entgegen. Obwohl der Bestand in Deutschland als stabil gilt, geht von der Lebensraumzerstörung und -fragmentarisierung eine Gefahr aus.
Im Zuge des LIFE+ Projektes werden sowohl die bestehenden Eichen- und Hainbuchenwälder, als auch die als Mittelwald bewirtschafteten Flächen geschützt und stehen daher als Habitate zur Verfügung.